Es gibt 3 verschiedene Gleissysteme:
Diese Gleissysteme können auf verschiedene Weise mit Spannung bzw. Strom versorgt werden:
Weitere Informationen zu diesen Themen sind im Internet zu finden (www.der-moba.de), siehe Abschnitt 1.3.2 zu finden.
AC steht für "Alternate Current" und bedeutet einen Betrieb mit Wechselstrom (in Europa meist
50Hz, in den USA 60Hz). Nach NEM640 beträgt die Nennspannung 16 V. Davon abweichend die werkseigene Normierung auf 12V
Klemmenspannung (d.h. Spannung an den Motoranschlüssen). Nicht alle Transformatoren können
die Nennspannung als Fahrspannung abgeben (siehe Abschnitt 3.2).
AC ist im Maßstab HO sehr weit verbreitet. Ein Neueinsteiger kann zwischen AC (d.h. dem Mittelleitersystem) und DC (d.h. 2-Leitersystem) entscheiden. Meistens wird die Entscheidung im Kindesalter gefällt, wenn die Kinder von Ihren Eltern eine Modellbahn geschenkt bekam/bekommt. Oft ist der Einstieg mit Märklin, somit steht das Gleis- und Betriebssystem fest: AC.
Betrieblich kann AC (Synonym für das Märklinsystem) gegenüber DC enorme Vorteile bieten. Dabei muß zwischen Vorteilen des Stromsystems und der Schienensystems unterschieden werden. Da beide häufig zusammengefaßt werden, kommt es leicht zu Mißverständnissen. Folgende Auflistung beschränkt sich auf die Kombination beider Systeme.
Gegenüber den 2-Leiter-DC-Systemen gibt es noch einen markanten Unterschied im Betrieb: 2-Leiter-DC-Modelle werden
schienenbezogen, Modelle im Märklinsystem werden objektbezogen betrieben. Der Unterschied äußert sich
in Halteabschnitten oder nach Betriebspausen: Im Märklinsystem fahren die Modelle in die zuletzt gespeicherte Fahrtrichtung
(in dieser Hinsicht stellen Digitaldekoder aller Art ein Risiko dar, da diese die Fahrtrichtungsinformation
im Analogbetrieb mit der Zeit vergessen!), während im 2-Leiter-DC-Betrieb die Fahrzeuge je nach Stellung des Fahrgeräts
gesteuert werden.
Ein Umrüsten der AC-Lokomotiven auf DC-Betrieb ist möglich. Leider ist aufgrund der vielzahl verschiedener Konstruktionen eine
pauschale Anleitung für alle Varianten, insbesondere ältere Modelle nicht möglich. Daher nur einige,
grundlegende Ratschläge:
Prinzipiell muß bei jeder Lok die Stromabnahme vom Mittelschleifer auf die Radsätze, die einseitig zu isolieren sind,
umgeleitet werden. DC-Radsätze sind bei modernen Lokomotiven im Gegensatz zu Älteren, kaum ein Problem.
Im Inneren müssen die Feldspulen des Feldmagneten (Elektromagnet) mit Dioden versehen werden, die für einen stets in die
selbe Richtung zeigendes Magnetfeld sorgen. Der Richtungswechsel erfolgt dann über den Stromfluß
durch den Läufer (Anker). Fahrtrichtungsumschalter sollten ausgebaut werden. Für Wagen werden DC-Austauschradsätze
angeboten. Lt. Katalog werden diese vom Handel beim Neukauf auf Wunsch umgetauscht. Weitere Informationen finden sich im
Internet (siehe Abschnitt 1.3.2)
Märklinmodelle moderner Produktion sind nur mit größerem Aufwand oder gar nicht auf DC umrüstbar! Siehe auch
Abschnitt 5.2.6.
Auch dieser Umbau ist möglich, jedoch mit größeren Problemen vor allem bei älteren Modellen verbunden, da meistens
der Mittelschleifer nur unter Schwierigkeiten einzubauen ist. Die Radsätze sollten zur Gewährleistung eines reibungslosen
Betriebes mit Kontaktgleisen ausgetauscht werden. Der Motor hingegen benötigt größere Veränderungen. Es sind hier
mindestens 2 Dioden und ein Umschalter notwendig. Bei Wagen wird die Umrüstung inzwischen sehr vereinfacht, da auch
"Fremdhersteller" Austauschradsätze produzieren und der Handel diese normalerweise auf Wunsch beim Kauf umtauscht.
Weitere Informationen finden sich im Internet (siehe Abschnitt 1.3.2)
Diese Frage mag jeder für sich selbst beantworten, da es keine allgemeingültige Antwort gibt.
Unter "Analog" versteht man eine Motorsteuerung, bei der die variable Größe (Spannung, Frequenz, Strom)
an den Schienen anliegt und so die Modellgeschwindigkeit beeinflußt. Puristen verstehen unter "analog"
den Verzicht auf jegliche Elektronik.
"Digital"-Systeme enthalten die variablen Größen zur Motorsteuerung in codierter Form, welche ohne Dekoder
nicht von den Schienen entnommen werden können. Meistens wird aus ökonomischen Gründen eine Impulssteuerung angewandt.
Diese "Dekoder" sind elektronische Schaltungen. Sie reagieren nur dann auf codierte Signale, wenn diese dem im Dekoder
eingestellten Wert (Adresse) entsprechen. Somit sind im Rahmen des Adressbereichs unabhängige Funktionen realisierbar.
Motoransteuerungen und Funktionsweise werden in der FAQ "Wie funktioniert die Modellbahn?"
erklärt.
Aufgrund unterschiedlicher Charakteristika zwischen Analog- und Digitalbetrieb bestehen für beide Vor- und Nachteile. Es bleibt
dem Benutzer überlassen, welche Kriterien er für wichtig betrachtet.
Nicht alle Modelle, die von anderen Firmen für das Märklinsystem produziert wurden, einschließlich
umgerüsteter Modelle, können ohne Probleme auf Märklingleisen betrieben werden. Innerhalb der Produktpalette von Märklin
sind mit wenigen Ausnahmen (siehe unten) alle Gleise für alle Modelle geeignet.
Im Kapitel 2 werden die verschiedenen Gleistypen
näher besprochen.
Im Metallgleissortiment (seit 2001 nicht mehr im Programm"!) gab es 5 Radien:
Industriekreis/R0 (R = 286 mm) mit 5120
Normalkreis/R1 (R = 360 mm) mit 5100
Parallelkreis/R2 (R = 437,4 mm) mit 5200
Großkreis I/R3 (R = 535 mm) mit 3800, (nur von 1953 bis 1957 im Programm!)
Großkreis II/R4 (R = 585 mm) mit 3900, (nur von 1953 bis 1957 im Programm!)
Nähere Informationen finden sich im Unterabschnitt 2.1.3 Metall-Gleise
Das Kunststoffgleissortiment hat ebenfalls 5 Radien (die K-Gleise der 21xx-Serie sind
nicht mehr im Programm!)
Industriekreis/R0 (R = 295 mm) mit 2110 oder 2210
Normalkreis/R1 (R = 360 mm) mit 2121 oder 2221
Parallelkreis/R2 (R = 424,6 mm) mit 2131 oder 2231
Großkreis I/R3,5 (R = 553,9 mm) mit 2141 oder 2241
Großkreis II/R4,5 (R = 618,5 mm) mit 2151 oder 2251
beliebige Radien (erst ab 360mm Radius empfehlenswert) können mit dem Flexgleis 2205 individuell zugeschnitten werden.
Nähere Informationen finden sich im Unterabschnitt 2.1.2 Kunststoff-Gleise
Das C-Gleissortiment hat zur Zeit folgende Radien (ACHTUNG: C-Gleise haben kein Industrieradius mehr!)
Normalkreis/R1 (R = 360 mm) mit 24130
Parallelkreis/R2 (R = 437,5 mm) mit 24620
Großkreis I//R3 (R= 515mm) mit 24330
Großkreis II/R4 (R=579,3mm) mit 24430
Großkreis III/R5 (R=643,6mm) mit 24530
Riesenkreis III/R9 (R=1114,6mm) mit 24912 (ACHTUNG: bislang nur in Form von
Weichen und Gegenbögen vorhanden!)
Nähere Informationen finden sich im Unterabschnitt 2.1.1 Compound-Gleise
Zwischenradien können bei allen Gleistypen aus einem kleineren Radius mit kleinen, geraden Gleisstücken erzeugt werden.
Für den 2-Leiter-DC-Betrieb und den 3-Leiter-Betrieb nicht geeignet sind die M-Gleise der 3600,
5100 und 5200-Reihe. Weichen der Kunststoffgleise haben verbundene Außenleiter (22xx-Serien), sodaß
hier Umbaumaßnahmen zum (Außenleiter-)DC-Betrieb notwendig sind. Alle anderen Gleise von Märklin
sind 2L-DC-tauglich.
Für einen Mittelleiter-DC-Betrieb sind alle Märklingleise verwendbar.
Bei historischen Modellen, die mit "Pilzschleifern" (diese Schleifer sehen von der Seite aus wie umgedrehte Pilze) ausgestattet sind, sind zum Betrieb mit Punktkontaktgleisen nicht zu empfehlen. Gleiches gilt teilweise auch für "Löffelschleifer". Für den Betrieb auf den heutigen Märklingleisen sind die "Skischleifer" betriebssicher. Fremdfabrikate mit diesen Schleifertypen (z.B. Trix-Express) sind ebenfalls NICHT betriebssicher. Diese Schleifertypen können sich bei Weichen in den Herzstücken verhaken und die Lok bzw. den Zug zum Entgleisen bringen. Mit den ehemaligen Mittelschienengleisen können alle Schleifertypen betrieben werden.
Generell für Steigungen gilt, daß vor allem der Übergang zwischen Ebene und Steigung nicht
zu abrupt geschehen darf (längere Fahrzeuge bleiben sonst im Knick hängen). Der maximale,
störungsfrei zu bewältigende Übergang aus der Ebene für alle bisher produzierte Märklinmodelle
in H0 ist von 0 auf 1:20 (von 0 auf 5%). Sind Wagenmodelle mit 30,3cm (1:87 Schnellzugwagen) vorhanden, so sollte
der maximale Übergang von 0 auf 1:50 (2%) nicht überschreiten.
Wenn man große Steigungen schon einrichtet, dann sollte die Rampe auch gut gegen ein
Durchhängen gesichert sein, sonst sind die Modelle durch noch größere Steigungen überlastet.
Folgende Auflistungen basieren auf Erfahrungswerten von Modellbahnern. Sie erheben
keinen Anspruch auf generelle Anwendbarkeit!
Viele betriebliche Probleme können durch Pflege des Rollmaterials behoben bzw. durch intensive Schieneninstandhaltung
(ÖL!) vermieden bzw. beseitigt werden.
Modelle, die 10% Steigung in Solofahrt unter Umständen nicht bewältigen können sind:
Betriebsprobleme bei Zugfahrten mit mehr als 5 Wagen vom Typ C4i Wü 01 (Nr. 4211) ab 3% Steigung können mit Modellen, die den Faulhabermotor 1717 oder den Sinus-Motor haben auftreten. Falls der Zug an Hp0 stehen soll, rollt der Zug ggf. rückwärts den Hang hinunter. Dies gilt für alle Betriebsarten (analog/digital). Davon betroffen sind bislang:
Dieses Problem läßt sich durch geeigneten Anlagenaufbau vermeiden (keine Halteabschnitte in Steigungen).
Bei noch höheren Zuglasten (8 Wagen) kann es ab 5% zum Stillstand auf der Steigung kommen.
Weitere Informationen finden sich in Sonderpublikationen diverser Verlage (MIBA, Alba-Verlag) sowie im Internet in Diskussionsforen, Mailinglisten oder Internetseiten. Es sprengt den Rahmen dieser FAQ alle zum Thema bezogenen Quellen zu zitieren. Somit sei an dieser Stelle lediglich auf ausgewählte Übersichtsseiten hingewiesen.
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